Geschichte Taijiquan

Allgemeines

Aus der Geschichte Taijiquan gibt es die Abbildung vom Leeren Wuji-Kreis und dem Kreis wo aus dem Wuji das Taiji entspringt.
oben Wuji (-Kreis) und darunter das Taiji Symbol nach alter Überlieferung

Ideen wie Taijiquan ist eine reine Gesundheitsübung oder wird von älteren Menschen betrieben wurden bei uns durch die 68er „Flower-Power“ Welle und esoterischen Bewegungen eingeführt. Später kamen viele Medienberichte dazu die über ein unzureichendes Kultur-Verständnis verfügen. Sie prägen bis heute ihre eingeschränkte Sichtweise.

In der Zwischenzeit haben Menschen die Sprache, Kultur und Künste des Taijiquan intensiv in Asien studiert. Auf dieser Grundlage erweitert sich das Verständnis über dieses Phänomen. Dazu gehören auch Gutenacht-Geschichten, um eine Figur Namens Zhang San Feng mit denen nicht nur die Kinder in China, sondern vor allem ausländische Touristen gefüttert werden.

Das älteste anerkannte Taijiquan

Das älteste anerkannte Taijiquan geht auf die Chen Familien zurück. Gegenwärtig forciert die chinesische Regierung den Ahn-Herr dieser Kampfkunst Chen Wang Ting. Er soll um 1644 zu Beginn der Qing-Dynastie, im Dorf Chenjiagou (Provinz Henan) gelebt haben. Innerhalb der Chen Familien teilte man diese Ansicht lange Zeit nicht. Vor allem weil es keine überlieferten Lebensdaten zur Person gibt. Fest steht aber, dass es in den Chen Familien ausschließlich diese eine Kunst seit hunderten von Jahren in der Überlieferung gibt, was wohl Weltweit als einzigartig angesehen werden kann. Dazu spricht man von einer inneren Kampfkunst. Die These „innere“ als ein Synonym für chinesische, also aus dem Landes- oder der Kultur der Han-Chinesen stammend zu deuten kam im Zuge des nationalismus in den 20er Jahre auf. Mir erscheint es plausibler die Bedeutung von „innere“ auf die Gesetzmäßigkeiten der innerlichen Körperverbindung zu beziehen, was die Besonderheiten des Taijiquan auszeichnet und erst einzigartig macht. Derzeitige Linienhalter, wie Chen Peishan und Chen Peiju, stehen in der 12. Generation dieser Kampfkunst. Aus dieser 350 Jahre alten Box-Linie sind alle heute bekannte Taijiquan-Arten direkt oder indirekt hervorgegangen. Weit verbreitet sind heute vor allem die Spielarten der Familien Yang, Wu, Li, Hao oder He und Vakanzen aus dem Ort Zhaobao.

Es existieren Schriften die zeigen, dass es vor und nach der Zeit des genannten Chen Wang Ting Übungen gegeben hat die als „Taijiquan“, „Taiji Gong“ oder „Taiji Yangsheng Gong“ bezeichnet wurden. Damals kam keiner auf die Idee einen Unterschied zwischen Gesundheits-Übungen und Kampfkunst zu machen, weil im Grunde beides zum Überleben notwendig war.

Seit langer Zeit gab es in China eine starke Wechselwirkung zwischen den 3 Lehren: Daoismus, Konfuzianismus und Buddhismus. In klassischen Taijiquan-Kreisen ist daher der Einheitsgedanke von diesen drei Schulen weit verbreitet. Wenn wir von klassischem Taijiquan sprechen haben wir es offensichtlich mit universellen Erfahrungswerten zu tun die sich unabhängig von Mode oder Zeitgeist erleben lassen.

Der Begriff „Taijiquan“

Heute wird häufig die Bezeichnung Taichi bzw. Tai Chi benutzt. Dies beruht auf einer Übernahme aus englischsprachigen Quellen. Man schreibt dann häufig im deutschen Taichi, spricht es aber Englisch aus, obwohl die deutsche Aussprache eine ganz andere ist.

Taijiquan kann man Sinngemäß übersetzen als „Fäuste des vollkommenen“ oder „die hochwertigste Faustkunst“. Quan steht für Faustkunst oder ein Boxsystem. So etwas findet man auch in anderen Namen wie z. Bsp. bei „Hong Jia Quan“ – Kampfkunst der Familie Hong. Taiji ist aus der Yin Yang Philosophie entliehen. Es wird häufig als „höchster Balken“ übersetzt. In der Abbildung oben rechts sehen wir zuerst den Wuji–Kreis und darunter das Taiji–Symbol (älteres Abbild von Yin Yang). Im Grundgedanken dieser Philosophie wird gesagt, dass zuerst die Welt im Urzustand des Wuji bestanden hat und daraus später das Taiji hervorgegangen ist. Somit sind die Pole Yin und Yang entstanden. Zwischen diesen Polen herrscht ständig Bewegung und es findet ein energetischer Wechsel statt. Hinter Taiji steht also eine Theorie die sich mit dem Studium des Wechsels der Energien zwischen Yin und Yang beschäftigt.

Hätte man vor 400 Jahren einen Kampfkünstler in China gefragt wie seine Kampfkunst heißt so wäre er vielleicht überrascht gewesen, weil er nie auf die Idee gekommen wäre darüber nachzudenken wie die Kampfkunst nun heißen müsse. Wichtiger wäre gewesen, dass es eine Familienüberlieferung ist und sie ihren praktischen Nutzen hat. Um schnell etwas gegenüber mächtigen Beamten oder Offizieren auf so eine Frage zu antworten ist es denkbar, dass sich ein gebildeter Kampfkünstler spontan Bezeichnungen wie Taiji (quan) ausleiht. Im Kern sagt er damit nur dass er sich dem Studium der Wirklichkeit mittels einer überlieferten Tradition verschrieben hat.

Eine weitere detaillierte Beschreibung was Taijiquan ist findet sich auf der Webseite der Forschungsgesellschaft GCT e.V. die hier empfohlen werden kann. Weiterhin gibt es Unzugänglichkeiten die eine Ergebnis-Offene Erforschung des Taijiquan mit zahlreichen Problemen belasten.



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